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Die Kunst des klugen Fragens

Erschienen am 12.05.2014
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783827011961
Sprache: Deutsch
Umfang: 268 S.
Format (T/L/B): 2.6 x 21 x 13.2 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Während die meisten Bücher über Kreativität und erfolgreiche Lebensführung schnelle und leicht verdauliche Antworten liefern, setzt der Innovationsforscher Warren Berger ganz woanders an: bei den Fragen. Berger hat die Strategien der kreativsten Köpfe aus Wirtschaft und Wissenschaft, darunter Steve Jobs, Jeff Bezos und Larry Page, untersucht und festgestellt, dass sie alle eine besondere Fähigkeit auszeichnet - die richtigen Fragen zu stellen. Was wir als Kinder intuitiv tun, nämlich die Welt permanent in Frage zu stellen, um sie zu begreifen, treibt uns das Erziehungssystem aus und trimmt uns auf Antworten. Dabei kommt es heute mehr denn je darauf an, diese Fähigkeit wiederzubeleben, um zu kreativen Lösungen zu gelangen. Anhand von sechzig erstaunlichen Geschichten zeigt Berger, auf welche Weise die richtige Fragestellung den kreativen Prozess antreibt. Nur wenn wir unsere eingeübten Annahmen in Zweifel ziehen, wenn wir lernen, uns vertraute Situationen so zu betrachten, als wären sie neu, kann es gelingen, die richtigen Lösungen zu finden. Ein lebhaft und humorvoll geschriebenes und dennoch hoch fundiertes Buch, mit dem wir lernen, die Welt - und uns selbst - neu zu betrachten.

Autorenportrait

Warren Berger ist Wirtschaftsjournalist und Dozent für kreatives Denken und Innovation. Er lehrt als Adjunct Professor an der University of Colorado und unterrichtet als Gastdozent an vielen renommierten Hochschulen. Zudem schreibt er für die Magazine »Fast Company«, »Harvard Business Review« und arbeitete lange als Redakteur bei »Wired«. Sein Buch »Glimmer« (2009) wurde von »Business Week« zum besten Titel des Jahres im Bereich Innovation & Design gewählt. Für »Die Kunst des klugen Fragens« hat er hunderte der wichtigsten Erfinder und kreativsten Menschen der Welt getroffen. Diese Erkenntnisse sowie die Reaktionen auf seine Homepage flossen in das Buch ein.

Leseprobe

Einleitung: Warum fragen? Als Journalist stelle ich schon mein ganzes Berufsleben lang Fragen. Aber bis vor ein paar Jahren habe ich mir kaum Gedanken über die Kunst des Fragens gemacht. Und ich kam nie auf den Gedanken, wie wichtig das Fragen für die Entstehung von Innovationen und die Lösung von Problemen, aber auch für die persönliche Weiterentwicklung in Beruf und Privatleben ist. All das änderte sich, als ich an einer an Reihe von Artikeln und schließlich an einem Buch darüber arbeitete, wie Designer, Erfinder und Ingenieure zu ihren Ideen kommen und wie sie Probleme lösen.[i] Bei meinen Recherchen bekam ich Kontakt mit einigen der wichtigsten Innovatoren und kreativen Köpfe der Welt. Als ich untersuchte, wie sie mit Herausforderungen umgingen, stellte ich fest, dass sie keine Zauberformel besaßen und es für ihren Erfolg keine einfache Erklärung gab. Aber als ich nach Dingen suchte, die all diese brillanten Innovatoren gemein hatten, stellte ich fest, dass viele von ihnen ausgesprochen gut darin waren, Fragen zu stellen. Bei einigen von ihnen konnte der größte Erfolg, eine bahnbrechende Erfindung, ein heißes Start-up-Unternehmen, eine radikale Lösung für ein hartnäckiges Problem, darauf zurückgeführt werden, dass sie die richtige Frage (oder Serie von Fragen) formuliert und dann auch beantwortet hatten. Ich fand diese Entdeckung faszinierend, aber sie spielte in dem Buch, an dem ich damals arbeitete, nur eine geringe Rolle, also legte ich sie zunächst einmal beiseite. Wie es oft der Fall ist, wenn man eine Sache erst einmal auf dem Schirm hat, fiel mir danach immer wieder auf, dass in allen möglichen Bereichen gefragt wurde. Als ich für meine Artikel im Harvard Business Review und in Fast Company Spitzenmanager interviewte, stellte ich zum Beispiel fest, dass in der Geschäftswelt ein reges Interesse am Fragen bestand. Viele Unternehmer waren sich offenbar auf irgendeiner Ebene bewusst, dass zwischen Innovation und Fragen ein Zusammenhang bestand. Ihnen war klar, dass bei vielen wichtigen Produkten, Unternehmen oder sogar ganzen Branchen eine Frage am Anfang stand. Bekanntlich sagte der Chairman von Google, dass sein Unternehmen 'mit Fragen betrieben wird'[ii], und dass sich Starunternehmer wie der verstorbene Steve Jobs von Apple und Jeff Bezos von Amazon dadurch auszeichneten, dass sie alles in Frage stellten. Als ich jedoch begann, in der Geschäftswelt über das Thema zu recherchieren, fand ich nur wenige Firmen, die das Fragen wirklich stark unterstützten. Es gab keine Abteilungen oder Trainingsprogramme, die auf Fragen spezialisiert waren; keine Strategien, Richtlinien oder bewährten Methoden. Ganz im Gegenteil, viele Unternehmen haben, bewusst oder unbewusst, eine Firmenkultur etabliert, die ihre Mitarbeiter davon abhält Fragen zu stellen wie: Warum erledigen wir diese konkrete Aufgabe auf diese konkrete Art? Ganz ähnlich ist es auch mit den Schulen. Auch bei meinen Gesprächen mit Lehrern stellte ich fest, dass sie ein echtes Interesse an dem Thema hatten: Viele Lehrer räumen durchaus ein, wie wichtig es ist, dass Schüler in der Lage sind, gute Fragen zu formulieren und zu stellen. Einigen Lehrern ist auch bewusst, dass diese Fähigkeit in Zukunft vermutlich sogar noch wichtiger werden wird, weil die Komplexität der Gesellschaft zunimmt und sich der Wandel beschleunigt. Dennoch wird an den meisten Schulen aus irgendeinem Grund Fragen weder unterrichtet, gelehrt noch belohnt. Eine Belohnung gibt es nur für auswendig gelernte Antworten. Im Gespräch mit Sozialmanagern, die mit großen und schwierigen Problemen wie Armut, Hunger und Wassermangel beschäftigt waren, stellte ich fest, dass nur wenige von ihnen sich bewusst waren, wie wichtig es bei diesen Problemen ist, die richtigen Fragen zu stellen. Meistens ist es eher so, dass sich die alten, verfestigten Methoden und Ansätze behaupten. Sowohl im gemeinnützigen Bereich als auch in einem Großteil der Industrie besteht die Neigung, das zu tun, was man schon immer get

Schlagzeile

"Wer mehr fragt, braucht weniger zu laufen." Ägyptisches Sprichwort

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